Holzschnitt 1510
    
Nikolaus von Flüe
Bruder Klaus  
  
 
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   Quellen - Bruder Klausund Dorothea
  
  
Theodor Zwinger - Enzyklopädie
  
Quelle Nr. 261

  

  
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Zeit: 1571
  
Herkunft: Theatrum vitae humanae a Theodoro Zuingero, Basilensis, post primam Conr. Lycosthenis Rubeacensis manum plus myriade exemplorum auctum ... Cum privilegio Caeareo ad decennium et Gallorumregis ad septennium. – Basileae ex officina Frobiana MDLXX1 [1571].
  
Kommentar: Theodor Zwinger, geboren am 2. August 1533 in Basel studierte Philologie und Medizin, wurde in das Aerztekollegium aufgenommen. 1565–71 war er jedoch Dozent für Griechisch, 1580 allerdings Professor für theorethische Medizin. Er war ein Universalgelehrter.
  
Sein zu seiner Zeit viel bewundertes Werk mit dem Titel «Theatrum vitae humanae ...» war eine Art Universalenzyklopädie. Darin gibt er eine Sammlung verschiedener historischer Texte heraus. Bruder Klaus wird dreimal erwähnt. Als Quelle nennt er dabei zweimal Stumpff (seine Chronik – Quelle 240. Das erste Zitat wiederspricht allerdings dem zweiten; «...nach dem Tod seiner Gattin», hier kam es zum Missverständnis, denn Stumpff schreibt nur, dass Bruder Klaus Kinder hinter sich gelassen hatte, die Ehefrau hat er nicht erwähnt; Zwinger rückt die Tatsache im zweiten Zitat wieder zurecht. Beim dritten Mal reproduziert er einen Text des Ex-Dogen Fregoso von Venedig (Quelle 070), mit Namensangabe.
  
Der Text von Theodor Zwinger wurde wortwörtlich vom Zürcher Theologen Rudolf Wirth, genannt Hospinianus in sein Werk «De monachis et de origine et progressu monachatus», das 1588 erstmal erschien, übernommen; von diesem übernahm ihn wiederum der pfälzische Historiker Johann Wolf in seinem Werk «Lectionem memorabilium et reconditarum Centenarii XVI (Lauingen, 1600, S. 898 – zu beiden vgl. Rupert Amschwand, Ergänzungsband, 336).
  
Referenz: Robert Durrer, Bruder Klaus-Quellenwerk, 765–767

  

   [Vol. 7. lib. 2. pag. 1178]
Nikolaus, ein Unterwaldner aus dem Schweizervolke, zog sich nach dem Tode seiner Gattin [? – Missverständnis bei der Abschrift von Stumpffs Chronik], die ihm Kinder hinterlassen, in die Einöde zurück und gab sich dem Gebete und Fasten in dem Masse hin, dass gesagt wird, er habe schliesslich viele Jahre ohne Speise und Trank gelebt. Ein Mann von ausser ordentlicher Frömmigkeit, dessen heilige Ratschläge, die Bündnisse fremder Fürsten zu verschmähen, von den Schweizern befolgt werden sollten. (Stumpffs Schweizer Chronik.)
  
[Vol. 13. lib. 9. pag. 1882.]
Nikolaus, der Einsiedler von Unterwalden, verliess seine Gattin, welche ihm fünf Söhne und ebensoviele Töchter geboren hatte und zog sich in die Einsamkeit zurück. Dort lebte er einundzwanzig Jahre ohne Speise und Trank, einem Engel ähnlicher als einem Menschen. Er leuchtete durch die Reinheit seines Lebens. Über die verborgenen Geheimnisse der Religion sprach er viel, obwohl er nie darüber Studien gemacht hatte und völliger Laie war. Er wurde stets fröhlich gesehen, alle ermahnte er zur Busse, die Schweizer vor allem auch zur Einigkeit, sodann zur Unbestechlichkeit und dass sie Verbindungen mit fremden Fürsten meiden sollten. An Festtagen kam er mit den Seinigen in der Kirche von Sachseln zusammen und entflammte sie durch Wort und Beispiel zur Frömmigkeit. Unter seinen täglichen Gebeten pflegte er die Formel zu gebrauchen: Herr nimm mich mir und gib mich dir. Er bekannte auch, dass es ihm viel lieber gewesen sei, dass er mit Gottes Hilfe die geliebte Gattin verlassen konnte, als dass er Speise und Trank entbehren könne. Seine Augen leuchteten in ansprechendem, aber zugleich erschreckendem Feuer. Die Adern und Venen seines Halses schwollen beim Sprechen an, so dass sie mit Luft, nicht mit Blut erfüllt schienen. Im Jahre 1502 []falsches Todesjahr von Stumpff übernommen] endlich schied der seltene Mann wunderbar von hinnen. Möchten die Schweizer seinen Ratschlägen gehorchen und seiner Heiligkeit nacheifern. Es wollte Einer sein Leben nachahmen und bat den damals noch lebenden Nikolaus um Rat, wie er solche Gabe der Enthaltsamkeit erlangen könne. Nikolaus belehrte ihn, dass solches aus göttlicher, nicht aus menschlicher Anordnung geschehe und Gottes Gaben nicht allen gleichmässig verteilt würden. Er ermahne ihn daher, mit seinem Geschicke zufrieden zu sein, sich seiner Bestimmung zu widmen und nicht durch törichtes Nacheifern sein Talent zu vergraben. Dieser aber verachtete den Rat des frommen Mannes und nahm trotzdem das EinsiedlerIeben an. Als aber später der unvorsichtige Mann durch die Weinpokale, in welchen man nach schweizerischer Sitte den Pilgern den Ehrentrunk zu reichen pflegte, den Magen überfüllte, «in Fesseln» gelegt und von den Gutgesinnten bestraft wurde, kehrte er ins weltliche Leben zurück. (Stumpffs Schweizer Chronik.)
  
[Vol. 17, lib. 3. pag. 2529 – Reproduktion des Textes von Fregoso, mit Quellenangabe – siehe: Quelle 070 ]
    
  
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